Dokumente der Vertreibung

1945 – 1947 war die größte Völkervertreibung der Weltgeschichte.
15 Millionen Deutsche wurden aus ihrer Heimat Schlesien, Pommern, Danzig, Ost- und Westpreußen, Ost-Brandenburg, dem Sudetenland und den deutschen Siedlungsgebieten in Osteuropa vertrieben. Ca. 2,8 Millionen verloren dabei ihr Leben.
 


Befehle polnischer Stellen, die bereits 1945 völkerrechtswidrig die Ostprovinzen des Deutschen Reiches zu »polnischem Staatsgebiet« deklarierten.

 

Was ist Vertreibung?

Vertreibung ist: Die zwangsweise Verweisung einer geschlossenen Bevölkerung aus ihrem seit Jahrhunderten unbestrittenen und angestammten Lebensraum. Menschen und ihr Boden wachsen unbewußt, oft Generationen übergreifend, zu einem »Geschichtskörper« zusammen, der elementar zusammengehört. Nach den Liebesliedern sind es die Heimatlieder, die starke psychisch-seelische Verbundenheit zum Ausdruck bringen. Sie ist ein Zerreißen tiefer Lebensbedingungen.


So trieb man die Grafschafter an der Minoritenkirche vorbei zum Hauptbahnhof in Glatz, zum Abtransport im Viehwagen – März 1946.


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Das Potsdamer Protokoll als lesefreundliches PDF


Vertreibung bedeutet den totalen, unwiderruflichen Entzug der Lebensvoraussetzungen für Leib und Psyche. Für die Vertriebenen hieß es »mit (fast) nichts ins Nichts«! Als Heimatloser ist er ein »Geworfener«, der der ihm vom Schöpfer zugedachten erdhaften Verwurzelung und Geborgenheit beraubt wird. Heimat wird in langer, oft die Generationen übergreifender Zeit, in stillem Wachstum.



Oben:
Für die Konradswalder begann am 6. April 1946 die Vertreibung; sie wurden in Bad Landeck verladen.

Unten:
Waggon-Nr. des Viehwagens, in dem Familie Nitsche, Oberhannsdorf, vertrieben wurde
 

Vertreibung ist ein kurzer brutaler Akt terroristischer Willkür, der über das in Jahrhunderten Gewordene mit positivistischer Kälte hinweggeht. Vertreibung zerreißt ohne Herz das, was der genannte »Geschichtskörper« organisch im Zeitenrhythmus geschaffen hat, also eine brutale Zerstörung menschlicher Kultur auf allen Ebenen. In der Vertreibung büßt der Mensch seine Würde ein.

Prälat Prof. Dr. Franz Scholz